Cluster-Stichprobe

Synonym: Klumpenstichprobe

Ein Cluster ist eine Ansammlung bzw. ein "Klumpen", daher auch die deutsche Bezeichnung dieses Typs von Stichprobe. Cluster-Stichproben bieten sich als eine Art der Randomisierung an, wenn es ansonsten mit unangemessenem Aufwand verbunden wäre, eine Stichprobe aus einer Grundgesamtheit zu randomisieren. Statt einzelner Individuen werden eine oder mehrere sozusagen natürlich vorkommende Ansammlungen von Individuen als Stichproben genommen.

Ein Beispiel: Angenommen, in Deutschland einigte man sich bundesweit und alle Schulen einschließend auf gemeinsame Schritte zur Qualitätssicherung in der Ausbildung in der Physiotherapie. Ein erster Schritt wären objektive Bestandsaufnahmen des Status Quo. Nun würde man im Rahmen solcher Bemühungen ermitteln wollen, wie das aktuelle Ausbildungsniveau hinsichtlich personaler Kompetenzen zur Gestaltung der Interaktion mit den Klienten oder wie der Kenntnisstand in funktioneller Anatomie sei.

Eine Zufallsauswahl aus allen Schülerinnen und Schülern in der Bundesrepublik wäre sehr aufwendig. Stattdessen könnte man zunächst aus allen Bundesländern fünf nach dem Zufallsprinzip auswählen; dann in den ausgewählten Bundesländern je fünf Schulen, ebenfalls nach dem Zufallsprinzip. Die Abschlussklassen in diesen Schulen wären dann insgesamt 25 Cluster-Stichproben, von denen Daten erhoben werden könnten.

Cluster-Stichproben sind eine Form der randomisierten Stichprobenziehung und dürfen nicht mit Ad-hoc-Stichproben verwechselt werden.

Literatur:

  • Domholdt E. (2000) "Physical Therapy Research. Principles and Applications". Verlag W.B. Saunders, Philadelphia, London, Toronto; S. 101ff

 

siehe auch: Ad-hoc-Stichprobe, Grundgesamtheit, Randomisierung, Stichprobe