Falsifikation/falsifizieren

„Widerlegung/widerlegen“. Eine Falsifikation ist erfolgt, wenn eine Hypothese oder eine Theorie sich als falsch erwiesen hat bzw. durch Experimente für falsch erwiesen wurde. Das Gegenteil ist "Verifikation/verifizieren" - das Beweisen einer Hypothese oder Theorie als wahr.

Hinter dem Begriff steht aber noch viel mehr, nämlich ein ganzes Prinzip oder Verständnis von Wissenschaft. Während man bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts davon ausging, Wissenschaft könnte Theorien oder Hypothesen dauerhaft verifizieren (als wahr beweisen), so vertrat der einflussreiche Wissenschaftstheoretiker Sir Karl Popper die Position, dass alle Erkenntnisse ohnehin nur als vorläufig anzusehen seien; eine Verifikation von Theorien schlechthin gar nicht möglich sei, nur deren Falsifikation durch Überprüfung von aus den Theorien abgeleiteten Hypothesen. Gerade aus diesem beständigen Falsifizieren ergäbe sich aber der Wissensfortschritt.

Mit dem Gedanken geht einher, dass eine Aussage, um wissenschaftlich sein zu können, so formuliert werden muss, dass man sie überprüfen und – je nach Ergebnissen – für falsch erweisen kann. Um also eine wissenschaftliche Hypothese zu sein, muss eine Aussage so formuliert sein, dass sie falsifizierbar ist.